Systemisches Elterntraining

Ein Angebot für Eltern, um Erziehungskompetenz zu stärken, Austausch zu fördern und neue Lösungsstrategien zu entwickeln.

Beziehung statt Macht

Wenn der Familienalltag von Machtkämpfen geprägt ist, Eltern sich überfordert oder ratlos fühlen und Kinder bzw. Jugendliche mit Wut, Rückzug oder destruktivem Verhalten reagieren, stoßen viele Familien an ihre Grenzen. Das Systemische Elterntraining – Beziehung statt Macht unterstützt Eltern in genau diesen Situationen: Es hilft, aus eskalierenden Mustern auszusteigen, die eigene elterliche Haltung zu reflektieren und neue, tragfähige Wege im Umgang mit dem heranwachsenden Kind zu entwickeln.

Das Angebot richtet sich an Eltern von Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren, die im Umgang mit herausforderndem Verhalten ihrer Kinder an ihre Grenzen stoßen – und dennoch den Wunsch haben, nicht aufzugeben, sondern die Eltern-Kind-Beziehung neu und aktiv zu gestalten.

Ziele des Elterntrainings

  • Ausstieg aus Machtkämpfen – hin zu einer Haltung der Präsenz und Klarheit
  • Stärkung der elterlichen Autorität, ohne auf Kontrolle, Drohungen oder Strafen zu setzen
  • Verstehen statt Verurteilen – neue Sichtweisen auf das Verhalten des Kindes entwickeln
  • Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung durch echte Verbindung und Verlässlichkeit
  • Sicherer Umgang mit Eskalationen und Entwicklung von Deeskalationsstrategien

Methodische Grundlage: Neue Autorität

Das Training basiert auf dem Konzept der „Neuen Autorität“ nach Haim Omer und Arist von Schlippe. Dieses systemische Modell ersetzt autoritäres Machtverhalten durch eine präsente, wertschätzende und verbindliche elterliche Haltung.

Zentrale Prinzipien:

  • Selbstkontrolle statt Reaktionen aus dem Affekt
  • Deeskalation statt Konfrontation
  • Transparenz und Netzwerkbildung
  • Wachsame Sorge statt Rückzug oder Kontrolle
  • Widerstand ohne Gewalt

Ergänzend fließen Elemente der Anti-Gewalt-Pädagogik in das Training ein, um konkrete Verhaltensstrategien für schwierige Alltagssituationen zu entwickeln und zu erproben.

Was lernen die Eltern konkret?

Im Verlauf des Trainings werden die Eltern angeleitet:

  • ihre eigene Haltung und Reaktionen zu reflektieren,
  • eigene „wunde Punkte“ zu erkennen und damit bewusster umzugehen,
  • dem Kind durch Haltung und Verhalten eine tragfähige Brücke zu bauen,
  • Grenzen klar zu kommunizieren, ohne dabei die Beziehung zu gefährden,
  • neue Rituale und Verbindlichkeit im Familienleben zu etablieren,
  • konstruktiv mit Wut, Rückzug, Provokation oder Schweigen umzugehen.

Dabei werden konkrete Situationen aus dem Alltag analysiert, Techniken der Deeskalation eingeübt und die Wirkung verschiedener Handlungsmuster erfahrbar gemacht.

Nachhaltige Wirkung

Das Systemische Elterntraining zielt nicht nur auf kurzfristige Verhaltensänderung ab, sondern möchte eine neue Haltung der elterlichen Präsenz verankern. Eltern erleben sich wieder als wirksam, entwickeln Vertrauen in sich selbst – und ermöglichen ihrem Kind, sich neu zu orientieren und Verantwortung zu übernehmen.

Rahmen und Durchführung

  • Durchführung als Kleingruppentraining oder Einzelformat
  • Dauer: individuell vereinbart (i.d.R. mehrere Wochen mit regelmäßigen Terminen)
  • Ort: aufsuchend im häuslichen Umfeld oder in unseren Beratungsräumen in Kreuzberg und Neukölln

Kontakt und Beratung

Sie fühlen sich machtlos im Umgang mit Ihrem Kind? Sie möchten die Beziehung stärken und neue Wege finden? Wir beraten Sie gerne persönlich.

Sebastian Schriefel
Bereichsleitung

0173 722 98 25
sebastian.schriefel@fjh.berlin

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Erziehungsbeistandschaft / Betreuungshilfe

Unterstützung für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern – im Alltag, bei schulischen und sozialen Herausforderungen oder in Konfliktsituationen.

Begleiteter Umgang

Wenn der Kontakt zwischen Eltern und Kindern nur unter bestimmten Bedingungen stattfinden kann, begleiten wir diese Begegnungen fachlich sensibel und kindgerecht.

Krisenclearing

In akuten familiären Notlagen klären wir zeitnah den Unterstützungsbedarf, schaffen Stabilität und erarbeiten gemeinsam mit der Familie erste Schritte zur Veränderung.